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Deutscher Generalinspekteur sieht Potenzial für mehr Kooperation

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In einem vor wenigen Tagen in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) erschienenen Interview lobt der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, die Zusammenarbeit der drei Nachbarstaaten Deutschland, Österreich und Schweiz bei Verteidigungsfragen und bringt einen Ausbau der gemeinsamen Luftraumüberwachung ins Gespräch.

Die „Alpenallianz“ bei Sicherheits- und Verteidigungspolitik im Rahmen des so genannten DACH-Formats sei gelebte Praxis, sagte Zorn der NZZ. Einmal jährlich trifft sich der oberste Soldat der Bundeswehr mit seinen Amtskollegen aus der Schweiz und Österreich zum Austausch. Ähnliche Treffen pflegen die Leitungsspitzen der drei Verteidigungsministerien.

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Auch im Bereich der Luftverteidigung kooperieren die drei Staaten und es bestehen gegenseitige Abkommen zur Unterstützung in der Luftraumüberwachung. So werden beispielsweise Radardaten ausgetauscht und Großereignisse wie das World Economic Forum gemeinsam abgesichert.  Nach Aussage von Zorn könnte man diese Zusammenarbeit auf gemeinsame Alarmrotten ausweiten. „Es stellt sich dabei die Frage, wie man das bi- oder trilateral machen könnte“, sagte der General. Dies sei jedoch auch ein politisches Thema. „Aber angesichts unserer gemeinsam gewachsenen, zentralen Rolle, die wir spielen, wäre dies durchaus überlegenswert.“

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Sollten die Luftwaffen der drei Nachbarländer ihre Kooperation erweitern, dürfte die Nutzung gleicher Flugzeugmuster vermutlich Vorteile bringen. Gegenwärtig fliegt die Schweizer Arme noch die amerikanische F/A-18 Hornet, will den Jet aber noch in dieser Dekade ersetzen. Eine Entscheidung dazu, welchen Lieferanten die Schweiz für ihr „Neues Kampfflugzeug“ (NKF) auswählt, wird im kommenden Jahr erwartet.

Neben dem französischen Unternehmen Dassault mit dem Kampfjet Rafale, ist als weiteres europäisches Unternehmen nur noch Airbus im  internationalen Wettbewerb um das NKF.  Bis zum 19. November hatten alle vier verbliebenen  Anbieter – darunter auch Boeing mit der F/A-18 Super Hornet und Lockheed Martin mit der F-35 – ihre Angebote bei der schweizerischen Beschaffungsbehörde armasuisse eingereicht.

Wie auf einer kurz nach Abgebfrist in der deutschen Botschaft in Bern veranstalteten Eurofighter-Medienkonferenz bekannt wurde, hat Airbus ein Angebot für die Lieferung von insgesamt 40 Eurofightern inklusive Logistik und Bewaffnung abgegeben, das in den von der Schweiz gesteckten Finanzrahmen von sechs Milliarden CHF passt.

Um die geforderten Offset-Verpflichtungen zur erfüllen, will Airbus die Endmontage der Eurofighter in der Schweiz vornehmen. Damit würde das damit verbundene Know-how und die Daten in der Schweiz bleiben, sagte Franz Posch, der Chef von Airbus Defence and Space Schweiz. Er wies darauf hin, dass der Eurofighter speziell für den Luftkampf sowie das Abfangen von Flugzeugen entwickelt wurde – offenbar eine wichtige Anforderung an das NKF. Außerdem leite der Flieger keine Informationen weiter. Die Datenhoheit der Schweiz sei somit gesichert.

Dem Vernehmen nach sollen allerdings nur rund 30 Maschinen in der Eidgenossenschaft zusammengebaut werden. Der Rest würde dann aus der deutschen Fertigungslinie kommen. Denn Airbus bietet der Schweiz die gleiche Variante des Jets an, wie sie die Bundeswehr im Rahmen der neuen Tranche 4 in 38 Exemplaren beschafft. Dieser „Quadriga-Eurofighter“ wird unter anderem ein modernes AESA-Radar erhalten. Medienberichten zufolge soll auch Lockheed Martin die Endmontage der F-35 in der Schweiz offeriert haben – allerdings auf nur vier Maschinen beschränkt.

„Der Eurofighter ist nicht nur ein Thema für die Militärs“, betonte der deutsche Botschafter in der Schweiz, Michael Flügger, während der Medienkonferenz in Bern. Deutschland mache seinem Nachbarland darüber hinaus Kooperationsangebote in anderen Bereichen, wie etwa Energie, Wissenschaft, Verkehr, Wirtschaft oder Infrastruktur.

Auf der Veranstaltung waren neben einem Airbus-Vertreter auch die in der Schweiz akkreditierten Botschafter Spaniens, Großbritanniens und Italiens vertreten. Zusammen mit Deutschland repräsentierten sie die Partnerländer bei der Eurofighter-Entwicklung und –Produktion. Alle vier Botschafter boten der Schweiz weitergehende Kooperationen für Ausbildung und das Training ihrer Kampfflugzeugpiloten an und betonten, dass ihre Regierungen gemeinsam hinter dem Airbus-Angebot stehen.
lah/24.12.2020