Anzeige

D-LBO basic anfangs noch ohne Tactical Core

Lars Hoffmann

Anzeige

Bei der Digitalisierung landbasierter Operationen (D-LBO) werden bei der Ausstattung der ersten Verbände mit neuer Hard- und Software im Rahmen von D-LBO basic noch nicht alle Funktionalitäten verfügbar sein. Wie es aus gut informierten Kreisen heißt, wird nach augenblicklichem Stand der sogenannte Tactical Core, eine Software (Middleware) zum Routing der Sprach- und Datenströme über die verschiedenen Kommunikationskanäle, voraussichtlich noch nicht genutzt.  

Zuständig für die Programmierung und die Bereitstellung des Tactical Core ist das Unternehmen blackned. Dem Vernehmen nach befindet sich blackned bei der Entwicklung der Software voll im vertraglich vereinbarten Zeitrahmen. So soll offenbar im ersten oder zweiten Quartal des kommenden Jahres der sogenannte Systemnachweis für den Einsatz bei D-LBO basic erbracht werden. In der zweiten Jahreshälfte 2025 wird dann voraussichtlich der Nutzer die Einsatzprüfung absolvieren.

Anzeige

Wie es aus gut informierten Kreisen der Bundeswehr heißt, war von Beginn an geplant, das erste oder sogar mehrere sogenannte Cluster – im Rahmen dieser regional festgelegten Cluster erfolgt die sukzessive Umrüstung – zunächst ohne den Tactical Core auszurollen. Hintergrund ist die Annahme der Planer, dass die Entwicklung und Abnahme der Middleware beim großflächigen Start von D-LBO noch nicht abgeschlossen sein würde. Beobachter halten das Vorgehen für unproblematisch, zumal in Zukunft im Rahmen des sogenannten „Software defined Defence“-Ansatzes Software kontinuierlich überarbeitet und neu auf die Hardware aufgespielt werden soll.

Anzeige

Wie es heißt, könnte der Cluster 1 von D-LBO basic zunächst lediglich den sogenannten Bravo-Release erhalten, der auch für die Ausstattung der VJTF 2023 vorgesehen ist. So würden zwar die von Rohde & Schwarz produzierten digitalen Führungsfunkgeräte ausgeliefert, allerdings womöglich nur mit der Systematic-Software Frontline wie bei der VJTF 2023.

Eine verschlüsselte Kommunikation zwischen den digitalen Funkgeräten D-LBO ist aber in jedem Fall durch vorhandene Verschlüsselungsalgorithmen des Funkgerätes sichergestellt. Ergänzend werden Verbindungen über UHF-/VHF-Digitalfunk, Satellitenkommunikation, LTE-WLAN-Modems und Funkgeräte des Typs PRC 160 HF aufgebaut. Beim nächsten, dem Echo-Release, könnte der Tactical Core aufgespielt werden, der dann die Geheimhaltungsstufe VS-NfD für alle Übertragungsmedien beinhaltet.

Alle dazu erforderlichen Verträge für das Echo-Release befinden sich dem Vernehmen nach in der Umsetzung, bzw Vorbereitung. So soll der Vertrag für die Fahrzeugintegration der Funktechnik mit der Arge aus KNDS Deutschland und Rheinmetall womöglich noch im laufenden Jahr den zuständigen Parlamentsausschüssen zugeleitet werden.

Lars Hoffmann