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Belarussische Streitkräfte erproben Plastun-Soldatensystem

Kristóf Nagy

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Die belarussischen Streitkräfte haben mit der Erprobung des Soldatensystems Plastun IBS (Infanterie-Ballistik-System) begonnen. Dies teilte die Pressestelle des Heeres am 23. November über soziale Medien mit. Plastun IBS wurde bereits im Februar vom Rüstungsunternehmen Kidma-Tek vorgestellt und seitdem in einer unbekannten Menge an die belarussischen Streitkräfte zur Erprobung geliefert.

Das 2012 gegründete Unternehmen JSC Kidma-Tek mit Sitz in der belarussischen Hauptstadt Minsk fertigt neben ballistischem Körperschutz auch unbemannten Bodensysteme, Optiken, Mehrfachraketenwerfer sowie eine zivile Produktlinie. Kern des Plastun IBS scheint die bereits vorher von Kidma-Tek angebotene modulare Schutzweste Vayar-1 zu sein, welche Modifikationen erhielt. Die ballistische Schutzleistung der integrierten Platte gibt der Hersteller mit dem GOST-Level BR5 an. Bei diesem Schutzniveau werden die Platten mit insgesamt sechs Patronen im Kaliber 7,62 mm x 54R aus 10 m Entfernung beschossen. Die Mündungsgeschwindigkeit der 7N13-Patrone mit gehärtetem Stahlkern ist mit 830 m/s und die der panzerbrechenden 7BZ3-Patrone mit 810 m/s vorgegeben. Eine Konditionierung der Platten wie bei dem aktuellen NIJ- oder VPAM-Standard erfolgt, ist nicht vorgesehen.

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Die restlichen optionalen Partien, wie der ballistische Kragen, Schulter-, Seiten-, Oberschenkel- und Tiefschutz entsprechen dem GOST-Standard BR2. Hierbei werden ebenfalls ohne vorherige Konditionierung die weichballistischen Einlagen mit fünf Weichkernpatronen 9 x 21 mm Gyurza 7N28 aus 5 m Entfernung mit 390 m/s beschossen. Das Gesamtgewicht des ballistischen Körperschutzes mit allen Komponenten und den beiden hartballistischen Platten gibt der Hersteller mit 20 kg an.

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Der zum System gehörende Highcut-Helm entspricht ebenfalls dem BR2-Standard und weist Rail Konsolen für die Aufnahme von Picatinny-Schienen-Segmenten sowie eine Nachtsehgeräteaufnahme auf. Zudem ist ein am Helm montierbares, kombiniertes Gehörschutz-/ Kommunikationssystem sowie eine Korbschutzbrille Teil von Plastun IBS. Interessanterweise scheint das Helmsystem laut den veröffentlichten Bildern nicht Teil der Erprobung zu sein.

Plastun IBS verfügt zudem über einen Tagesrucksack mit 30 Litern und einen Kampfrucksack mit 90 Liter Fassungsvermögen. Auf dem Plattenträger angebrachte Magazin-, Funkgeräte- und Mehrzwecktaschen sowie ein einfaches Universal-Pistolenholster runden das Paket ab. Plastun IBS wird daher seitens des Herstellers als Gegenstück zum von Kalaschnikow entwickelten Strelok-Soldatensystem angesehen, welches seit Ende 2023 den russischen Streitkräften zuläuft und Vorgänger wie das Ratnik-System ergänzt bzw. ersetzt.

Kristóf Nagy