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Indra liefert Weltraum-Überwachungsradar an die Bundeswehr

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Der spanische Technologiekonzern Indra hat nach eigenen Angaben einen Vertrag mit dem Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw über die Lieferung eines Weltraumradars an die Luftwaffe unterzeichnet, mit dem Objekte im Low Space Orbit detektiert werden können.

Das System werde Satelliten im Einsatz vor möglichen Kollisionen mit unkontrolliert umherfliegendem Weltraumschrott schützen, schreibt Indra. Es werde auch helfen, diese Satelliten zu schützen, indem es Annäherungsversuche anderer Satelliten überwache, die womöglich die Missionen gefährden könnten oder Informationen sammeln wollen.

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Der Mitteilung zufolge erfolgte der Vertragsschluss nachdem Indra mittels der deutschen Tochtergesellschaft eine entsprechende Ausschreibung gewonnen hatte. Offenbar erfolgte die Unterzeichnung bereits im Dezember, kurz nachdem der Haushaltsausschuss des Bundestages einer entsprechenden Vorlage zugestimmt hatte.

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Das Weltraumkommando der Bundeswehr (WRKdoBw) werde für den Betrieb des Weltraumüberwachungsradars verantwortlich sein. Der Zugriff erfolge aus dem Weltraumlagezentrum (WRLageZ) in Uedem, das die mit dem Sensor gewonnenen Daten verarbeiten soll.

Wie es weiter heißt, werden Daten über Objekte in Erdnähe katalogisiert und dienen als Grundlage für die gezielte Verfolgung von Objekten von Interesse. Indras Radar und andere zusätzliche Sensoren, wie kürzlich erworbene Teleskope, die ein Netz von Sensoren zur Verbesserung des Weltraumsituationsbewusstseins bilden, werden laut Mitteilung in Kombination für diesen Zweck genutzt.

Die Anschaffung des Weltraumradars sei ein Element des deutschen Programms „L-GUARD“ (LEO – Groundbased Upscaled AESA RaDar), das einen Teil des Weltraumüberwachungssystems (SysWRÜbw) darstelle.

Indra hat nach eigenen Angaben bereits das S3TSR-Weltraumüberwachungsradar entwickelt, das den Hauptsensor des Weltraumoperations- und Überwachungszentrums des spanischen Weltraumkommandos darstellt. Dieses sei wiederum in das Überwachungsnetzwerk des EU-SST (European Union Space Surveillance and Tracking Partnership) integriert.

Eine der Hauptaufgaben dieses Konsortiums besteht laut Mitteilung darin, einen Katalog mit detaillierten Informationen über aktive und inaktive Satelliten und Weltraumschrott zu erstellen, ein Werkzeug zur Vorhersage und Verhinderung von Kollisionen im Weltraum und zum Schutz von Weltraummissionen und terrestrischen Infrastrukturen durch die Berechnung von Wiedereintritts- und Fragmentierungstrajektorien.
lah