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Diehl und Hensoldt testen Sense & Avoid  

Die Unternehmen Diehl und Hensoldt haben nach eigenen Angaben bei Flugversuchen im Juli und August zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ein neues Sensorsystem zur Vermeidung von Kollisionen zwischen Luftfahr-zeugen getestet. In Zukunft könnte die getestete Sensorik zum Erkennen und Vermeiden von Kollisionen, dem so genannten Sense & Avoid, erstmals die Zulassung und den Betrieb von Drohnen im deutschen Luftraum ermöglichen, schreibt Diehl in einer Mitteilung.

In einer dreiwöchigen Flugtestkampagne am Forschungsflughafen Braunschweig wurden der Meldung zufolge in über 30 Flugstunden nachgewiesen, dass moderne Sensoren das Auge der Piloten ersetzen können. Dazu wurde das DLR-Forschungsflugzeug vom Typ Dornier Do 228 mit einer „Dual-Mode Sensorsuite“ der Firmen Diehl und Hensoldt, bestehend aus Radar- und elektro-optischen Sensoren, ausgestattet. Bei den Testflügen wurde neben der Do 228 des DLR ein weiteres Testflugzeug eingesetzt. Dieses flog den Angaben zufolge umfangreiche Flugmanöver und sollte dabei von der Sensorik der Do 228 erkannt werden.

Bei den Flugversuchen habe sich gezeigt, dass die Sensorsuite das andere Luftfahrzeug, selbst auf große Entfernung, zuverlässig detektieren, präzise verfolgen und das eigene Flugzeug rechtzeitig vor einem potentiellen Kollisionskurs warnen konnte, schreibt Diehl in der Mitteilung.

Das elektro-optische Modul von Diehl besteht laut Hersteller aus einer Reihe von hochauflösenden Kameras, die den Raum vor dem Flugzeug sowie seitlich abtasten. Es sei nachgewiesen worden, dass dieses System die Pilotensicht ersetzen kann und die Genauigkeit des Gesamtsystems wesentlich steigert.

Das „Detect-and-Avoid“-Radar von Hensoldt arbeitet laut Mitteilung mit der Technologie der elektronischen Strahlschwenkung – dem so genannten Active Electronically Scanning Array oder AESA. Diese erlaube es, mehrere Detektionsaufgaben gleichzeitig durchzuführen und Objekte rasch zu erkennen. Aufgrund der Radartechnologie könne die Flugrichtung von Objekten im eigenen Flugweg präzise ver-

messen werden, um so vor möglichen Kollisionen frühzeitig zu warnen. Mit seinen Detektionseigenschaften sei das Multifunktionsradar für militärische wie zivile Drohnen. Außerdem übernimmt der Sensor auch alle Funktionen eines Wetterradars, wie aus der Meldung hervorgeht.

Das DLR-Forschungsflugzeug wird regelmäßig als fliegende Plattform für die unterschiedlichsten Forschungsaufgaben ausgerüstet und eingesetzt. Mittels eines digitalen Autopiloten kann das Flugzeug vollautomatisch von einer Bodenstation gesteuert werden. Die Flugversuche fanden im Rahmen des Vorhabens „Projekt Sense and Avoid – national“ (ProSA-n) statt, welches vom Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw) in Auftrag gegeben wurde, wie aus der Meldung hervorgeht.
lah/12/30.9.2019

 

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