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Industriekooperation bei Teilprojekt wahrscheinlich

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Im Rahmen des deutsch-niederländischen Tactical Edge Networking (TEN) sollen die Landstreitkräfte beider Länder auf Basis gleicher Standards digitalisiert werden. Entstanden war TEN im vergangenen Jahr durch die Verschmelzung des Projektes Digitalisierung landbasierter Operationen (D-LBO) der Bundeswehr mit dem niederländischen Vorhaben Foxtrot.

Bislang wurde bei TEN angepeilt, ein erstes Kräftedispositiv beider Streitkräfte mit digitalen Funkgeräten auszurüsten,  die sowohl für Sprech- als auch Datenübertragung geeignet sind. Die Ausstattung der Brigaden mit neuer Technik soll  dabei  prinzipiell nicht an ein oder mehrere Generalunternehmer vergeben werden.

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In punkto Integration der zukünftigen Funkgeräte in die Fahrzeuge wird von diesem Vorgabe jedoch abgewichen. Bereits im vergangenen Jahr wurde deutlich, dass für dieses Unterprojekt ein koordinierendes Unternehmen gesucht wird, das unter anderem für die Musterzulassung zuständig ist.

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Wie es aus gut informierten Kreisen heißt, wird voraussichtlich eine Arbeitsgemeinschaft der beiden deutschen Systemhäuser KMW und Rheinmetall die Integration der Funktechnik in die bis zu 800 Fahrzeuge des ersten Kräftedispositivs im so genannten Spiral 0 übernehmen. Beide Unternehmen sind die wichtigsten Lieferanten von Gefechtsfahrzeugen der Bundeswehr,  haben für Boxer und Puma Gemeinschaftsunternehmen gegründet und dürften im Besitz von intellektuellen Eigentumsrechten an zahlreichen Mustern sein.

Dem Vernehmen nach könnte eine Angebotsaufforderung an die Arbeitsgemeinschaft demnächst erfolgen. Im Rahmen einer Integration müssten die Industriepartner umfangreiche Tests, unter anderem mit Sprengversuchen, absolvieren.

Angestrebt wird im Rahmen von TEN außerdem die Standardisierung der IT-Geräte hinsichtlich ihrer Maße und Schnittstellen. Vor diesem Hintergrund  wurde bereits im vergangenen Jahr eine mittelständische Firma  damit betraut, rund 100 unterschiedliche Fahrzeugtypen der Bundeswehr von innen zu vermessen. Mittels einer Laserscan-Analyse sollen  exakte Daten über Bauräume und Platzreserven ermittelt werden. Die Ergebnisse dieser Studie müssten vermutlich zunächst von der Arbeitsgemeinschaft verifiziert werden, sobald sie den Zuschlag erhalten hat.

Während sich offenbar die nächsten Prozessschritte bei der Integration abzeichnen, stellt sich die Frage, welche Funktechnik überhaupt eingerüstet werden soll. Bislang waren Beobachter davon ausgegangen, dass im Spiral 0 zunächst nur die gleiche digitale Funkgerätfamilie von Deutschland und den Niederlanden beschafft werden soll. Ein gemeinsames Battle Management System (BMS) und die Middleware sollten später erfolgen. Mittlerweile scheinen sich jedoch die Informationen zu verdichten, wonach das niederländische Verteidigungsministerium keine Finanzmittel für den Kauf von digitalen Funkgeräten im ersten Spiral bereitstellen wird.

Trifft dies zu – wovon Insider ausgehen -, so wird sich die Gemeinsamkeit beider Landstreitkräfte auf der initialen Projektstufe von TEN lediglich auf ein gemeinsames Systemkonzept beschränken. Deutschland würde zunächst alleine neue Funkgeräte, die Middleware sowie ein BMS einführen. Der Druck auf deutscher Seite dürfte allerdings auch größer sein, da die Koninklijke Landmacht bereits über weiter entwickelte Funktechnik und ein eigenes BMS verfügt.
lah/27.4.2020