Radpanzer – Polen beschafft modernisierte ROSOMAK-L

Kristóf Nagy

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Die polnischen Streitkräfte erhalten weitere 80 Radpanzer ROSOMAK-L, die mit dem neuen, unbemannten ZSSW-30-Turm ausgestattet sind. Dies gab die für die Beschaffung verantwortliche Rüstungsagentur am 17.12.2024 in einer Pressemitteilung bekannt. Auftragnehmer ist das Konsortium bestehend aus den polnischen Unternehmen Huta Stalowa Wola SA und Rosomak SA. Der Auftragswert soll sich auf umgerechnet rund eine Milliarde Euro belaufen.

Die Auslieferung der Fahrzeuge soll laut Mitteilung in den Jahren 2027 bis 2028 erfolgen. Der Rahmenvertrag umfasst neben den Radpanzern auch ein Logistik- und Schulungspaket. Es sieht zudem auch die Möglichkeit vor, die Anzahl der ausgelieferten Fahrzeuge zu erhöhen, wenn die Produktionskapazitäten des Herstellers und der Bedarf der polnischen Streitkräfte dies erlauben.

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Der KTO ROSOMAK-L ist eine im Rahmen eines Mid-Life-Upgrade-Programms (MLU) modernisierte Version des in großen Mengen eingeführten KTO ROSOMAK. Zu den Hauptunterschieden zählen die Verlängerung des Fahrzeugs und die damit verbundene Steigerung der Tragfähigkeit, die Integration eines neuen Antriebs und die Verbesserung der amphibischen Fähigkeiten mit einem neuen Schwallblech.

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Der wichtigste Aspekt der Modernisierung ist jedoch der neue, ferngesteuerte ZSSW-30-Turm, welcher auch im Schützenpanzer Borsuk zum Einsatz kommt und im Auftrag der polnischen Streitkräfte von einem Konsortium bestehend aus Huta Stalowa Wola SA und WB Electronics SA entwickelt wurde. Die primäre Bewaffnung besteht aus einer Maschinenkanone 30-mm-Mk44S Bushmaster II und einem auf der rechten Turmseite montierten Doppelstarter für den Panzerabwehrlenkflugkörper Spike LR. Als Sekundärbewaffnung ist ein koaxiales 7,62-mm-Maschinengewehr verbaut. Den Richtbereich gibt der Hersteller mit -9 bis +60 Grad an, wodurch sowohl Boden- als auch Luftziele bekämpft werden können.

Polen investiert nicht erst seit dem Ukrainekrieg massiv in die Ausrüstung der Streitkräfte. Neben der strategischen Partnerschaft mit den USA und Südkorea liefert hauptsächlich die einheimische Industrie Waffen, Fahrzeuge und Gerät. So wurde Anfang 2023 bekannt, dass die polnischen Streitkräfte 1.000 Schützenpanzer Borsuk für über 10 Milliarden Euro Vertragswert erhalten werden.

Kristóf Nagy