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Airbus Helicopters soll NH90-Flotte warten

Der europäische Hubschrauberbauer Airbus Helicopters als Hauptauftragnehmer wird gemeinsam mit den Elbe Flugzeugwerken in Dresden die NH90-Maschinen der Bundeswehr instand halten. Ein entsprechender Vertrag sei am Mittwoch vergangener Woche zwischen Airbus und dem Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw unterzeichnet worden, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Der als Standardisierter Instandhaltungsleistungsvertrag (SILV) bezeichnete Kontrakt habe eine Laufzeit von zehn Jahren. Dem Vernehmen nach sollen für den SILV 290 Mio EUR ausgegeben werden, von denen ein großer Teil an Airbus geht.

Wie das Unternehmen weiter schreibt, teilen sich die  zu einem Paketpreis zu erbringenden Leistungen auf in planbare Instandhaltung, bis hin zur 1.200-Flugstunden-Inspektion, und bedarfsabhängige Reparaturmaßnahmen auf. Die Arbeiten sollen bei Airbus Helicopters in Donauwörth im ersten Quartal 2020 beginnen und in Dresden bei den Elbe Flugzeugwerken im Frühjahr 2021.

Mit den Elbe Flugzeugwerken in Dresden als Unterauftragnehmer stehe der Bundeswehr neben Donauwörth ein zweites großes Industrie-Zentrum und somit stark erweiterte Kapazitäten für die Instandhaltung ihrer Hubschrauber zur Verfügung.

Andreas Sperl, der Geschäftsführer der Elbe Flugzeugwerke, wird in der Mitteilung mit den Worten zitiert: „Basierend auf unserer langjährigen Erfahrung in der Flugzeugwartung, und mit Unterstützung durch Airbus Helicopters werden wir ein zuverlässiger Partner für die Instandhaltung von NH90-Hubschraubern der Bundeswehr sein.“  Damit eröffne sich für das Unternehmen ein neues, sehr anspruchsvolles und vielversprechendes Geschäftsfeld. Das Unternehmen beschäftigt eigenen Angaben zufolge derzeit rund 1.500 Mitarbeiter und hatte 2018 einen Umsatz von knapp 300 Mio  EUR.

Für den Wartungsvertrag hatte auch der schweizerische Technologie- und Rüstungskonzern RUAG geboten, der über Niederlassungen in Deutschland verfügt. Das Unternehmen konnte sich mit seinem Angebot jedoch nicht durchsetzen. Dem Vernehmen nach hatte RUAG die Entscheidung zugunsten von Airbus zunächst angefochten,  dann aber offenbar von einer weiteren rechtlichen Eskalation abgesehen. RUAG wollte sich auf Nachfrage nicht zum dem Vorgang äußern.

Das Heer verfügt der Mitteilung zufolge derzeit über 74 NH90 TTH –  2021 sollen alle 82 Hubschrauber ausgeliefert sein. Im Oktober 2019 beginnt nach heutigem Stand die Auslieferung der 18 Hubschrauber der Marine, die ebenfalls über den Vertrag instandgehalten werden sollen. Der NH90 des Heeres wird als taktischer Transporthubschrauber (TTH), der NH90 der Marine als maritimer Transporthubschrauber („Naval Transport Helicopter“ – NTH Sea Lion) eingesetzt.

Das von den beiden Partnern angebotene System basiere auf einem neuen Konzept, das bei anderen Nationen bereits erfolgreich umgesetzt wurde und zu einer signifikanten Reduzierung der Durchlaufzeiten geführt habe.
lah/12/2.9.2019

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