Der Lenkflugkörperspezialist MBDA Deutschland wird seinen für die Drohnenabwehr vorgesehen Flugkörper unter der Bezeichnung DefendAir in sein Produktportfolio aufnehmen und zu Ende entwickeln. Der auf dem bereits in die Bundeswehr eingeführten Effektor Enforcer basierende DefendAir wurde bislang bei MBDA unter dem Konzepttitel Small Anti Drone Missile (SADM) geführt. Bei dem neuen Lenkflugkörper setzt Hersteller auf möglichst geringe Kosten, um eine wirtschaftliche Bekämpfung von Drohnen zu ermöglichen.
Der DefendAir ist als Zweitbewaffnung für die von der Bundewehr bestellten Flakpanzer des Typs Skyranger 30 ausgewählt worden und soll von Beginn an integriert werden. Ursprünglich war vorgesehen, MANPADS des Typs Stinger für den Skyranger zu nutzen, was offenbar als zu komplex und zu teuer verworfen wurde. Dem Vernehmen nach soll der DefendAir im Zeitraum 2025 bis 2028 fertigentwickelt und bis 2029 qualifiziert werden. Ab 2030 ist dann die Beschaffung vorgesehen.
Kürzlich hatte ein Vertreter des Bundeswehr-Beschaffungsamtes BAAINBw angekündigt, voraussichtlich im Herbst den Vertrag zur Entwicklung und Beschaffung des DefendAir mit dem Hersteller MBDA abschließen zu wollen. Seinen Worten zufolge könnte womöglich ein Werfer mit zwölf Flugkörpern auf dem Skyranger 30 integriert werden. Gegenwärtig sind mindestens neun Flugkörper vorgesehen.
Offenbar plant MBDA Deutschland eine Familie von Flugkörpern auf Basis des bei der Bundeswehr als Leichtes Wirkmittel 1.800 + für die Boden-Boden-Anwendung eingeführten Enforcer zu entwickeln. Mit dem DefendAir kommt nun eine Boden-Luft-Variante dazu.
lah